Wildkatzen-Monitoring im Hockenheimer Rheinbogen

Ehrenamtliche Helfer beim Aufstellen der Lockstöcke im Hockenheimer Rheinbogen.

Im Rahmen des bundesweiten BUND-Projekts „Rettungsnetz Wildkatze“ haben wir von Januar bis April 2015 wieder ein Wildkatzen-Monitoring im Hockenheimer Rheinbogen durchgeführt, das von unserem stellvertretenden Vorsitzenden Uwe Heidenreich betreut wurde. Er wurde dabei – wie bereits beim ersten Wildkatzen-Monitoring 2014 – tatkräftig von ehrenamtlichen Helfern unterstützt, denen wir an dieser Stelle ganz herzlich für ihr Engagement danken.

Mit Hilfe von Lockstöcken haben wir in den Rheinauen nach Wildkatzen gesucht. Bei den Lockstöcken handelt es sich um ca. 50 cm hohe, angeraute Holzstöcke, die in den Boden gesteckt und anschließend mit einer Baldriantinktur besprüht werden. Die Tinktur wirkt als Sexuallockstoff anziehend auf die Wildkatzen, die sich an den Stöcken reiben und dabei Haare hinterlassen. Vorgefundene Haare werden eingesammelt und zur Genomanalyse an das Forschungsinstitut Senckenberg in Frankfurt geschickt. Die dabei gewonnenen Daten fließen in eine bundesweite Datenbank, mit deren Hilfe sich Aussagen über Wanderungen und Verwandschaftsbeziehungen der Wildkatzen treffen lassen. Die Lockstöcke, die wir im Hockenheimer Rheinbogen aufgestellt haben, mussten daher regelmäßig auf Katzenhaare kontrolliert werden.

Das Wildkatzen-Monitoring im Hockenheimer Rheinbogen ist in einem größeren Zusammenhang zu sehen: Die Vernetzung der Lebensräume der Wildkatze und anderer wandernder Tierarten. So wurde die Wildkatze bereits weiter südlich in den Rheinauen bei Dettenheim sowie auf der anderen Seite des Rheins in der Pfalz nachgewiesen. Ziel ist es, eine weiträumige Lebensraumvernetzung zu schaffen, z. B. vom Pfälzerwald über die Rheinauen zum Odenwald. Hier hat die BUND-Kreisgruppe Rhein-Pfalz-Kreis kürzlich einen großen Erfolg feiern können: Gemeinsam mit anderen Naturschutzverbänden und der Jägerschaft hat sie sich jahrelang für eine sog. Grünbrücke über die A 61 bei Schifferstadt eingesetzt, die das große Waldgebiet zwischen Haßloch und Speyer zerschneidet. Jetzt hat das Bundesverkehrsministerium dem Bau der Grünbrücke zugestimmt, die einen wichtigen Baustein für die Lebensraumvernetzung vom Pfälzerwald über die Rheinauen zum Odenwald darstellen wird.

Mit unserem Wildkatzen-Monitoring wollen wir einen Beitrag zur Lebensraumvernetzung leisten. Für die Nord-Süd-Vernetzung ist auch im Hockenheimer Rheinbogen eine Grünbrücke vorstellbar, und zwar über die A 61 und die L 722, die das Gebiet in zwei Hälften teilen!

Projektberichte zu unserem Wildkatzen-Monitoring in der Presse

Wildkatzen-Monitoring von Januar bis April 2014

Wildkatzen-Monitoring von Januar bis April 2015

Informationen zur Grünbrücke über die A 61 bei Schifferstadt

BUND-Kreisgruppe Rhein-Pfalz-Kreis

Grünbrücke für Wildtiere in Schifferstadt



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